Biografie Dieter „Maschine“ Birr
MASCHINE-DIENSTAG 07. APRIL 2020·
Der Musiker, Sänger, Komponist und Texter Dieter „Maschine“ Birr wurde am 18. März 1944 in Köslin/Pommern, im heutigen Polen, geboren. Gemeinsam mit den Puhdys hat er 22 Millionen Tonträger verkauft und über 4.000 Konzerte gespielt.
Aufgewachsen in Berlin, lernte Maschine das Gitarrenspiel zunächst autodidaktisch. Ein Kumpel aus der Schulklasse hatte ihm einige Griffe gezeigt. Wenig später tüftelte er mit einem Freund im Keller dessen Vaters an ausrangierten Tonbandgeräten und einer Vinylschneidemaschine. Hier sollte auch Maschines erstes Lied entstehen: „Susi Baby-Twist“, mittlerweile hat er etwa 350 weitere Songs geschrieben. Der Großteil davon ist auf über 35 Puhdys- und fünf Soloalben (inklusive der zweiten Edition des Albums „Alle Winter wieder“) veröffentlicht. Maschine komponierte aber auch für andere Bands und Interpreten.
Von 1966 bis 1972 studierte er an der Musikschule Berlin-Friedrichshain Tanzmusik, Theorie und Gitarre. Zeitgleich spielte Maschine in den ersten Bands. Eine davon sind die Luniks, der gemeinsamen Gruppe von Maschine und seinem Kumpel Fritz Puppel, der später City gründet. Fritz war es auch, der den frisch ausgelernten Universalschleifer überzeugte, sich nur noch der Musik zu widmen. Die Luniks waren der heißeste Act im Berlin-Treptower „Twistkeller“, die Einberufung zur Armee beendete jedoch das Kapitel. Maschines letztes Engagement vor den Puhdys war in der Kapelle von Peter Baptist, allerdings wurde er gefeuert, weil sein Nachfolger eine eigene Gesangsanlage mitbrachte. Am 19.November 1969 gab Maschine sein erstes Konzert mit den Puhdys im Freiburger Tivoli – der Startschuss einer beispiellosen Musikerkarriere: 1971 erster TV-Auftritt, 1972 erste Auslandstournee, 1973 Mitwirkung im Kultfilm „Die Legende von Paul und Paula“, 1974 die erste Langspielplatte. Kurz: Die Puhdys avancierten zur wichtigsten Rockband Ostdeutschlands. Dabei beschränkten sie nie ihren Aktionsradius, tourten durch 20 Länder und füllten bereits in den Achtzigern die Westberliner „Waldbühne“ – ganz ohne DDR-Publikum. Ihre LPs wurden in Ost- und Westdeutschland sowie in weiteren Ländern veröffentlicht. 1986 erschien Maschines erstes Soloalbum „Intim“. Dieses verkaufte sich mehr als 100.000 Mal. Als die Puhdys 1989/90 kurzzeitig pausierten, spielte er mit eigener Band: „Maschine & Männer“. Schließlich legten die Puhdys Anfang der Neunziger ein fulminantes Comeback hin. Es gab Kollaborationen mit Till Lindemann von Rammstein, Mario Adorf und dem Filmorchester Babelsberg. Die Popularität der Puhdys ist bis heute ungebrochen. Seit 1999 platzierten sich alle neuen Studioalben in den Media Control Charts, zu ihren Konzerten kamen mittlerweile mehrere Generationen. 2016 lösten sich die Puhdys nach 47 Bandjahren auf, im gleichen Jahr erhielten sie den ECHO für ihr Lebenswerk.
Seitdem konzentriert sich Maschine auf seine Solokarriere und tourt mit eigener Band. Nach „Maschine“ (2014), „Neubeginner“ (2016) und „Alle Winter wieder“ (2018) erschien Ende 2019 die erweiterte, zweite Edition vom Album „Alle Winter wieder“ mit drei brandneuen Songs. Auf diesen drei Alben holte er sich immer wieder Gastsänger dazu, wie Wolfgang Niedecken, Julia Neigel, Toni Krahl, Ela, Heinz Rudolf Kunze, Janos Mecky Kobor, Dirk Michaelis, Kerstin Ott, Tobias Künzel und Alexander Knappe.
Darüberhinaus ist Maschine aber auch mit eigenen Titeln auf dem Album von OMEGA zum 55. Bandjubiläum oder dem aktuellen Album von Goitzsche Front vertreten.
Im Februar 2020 stellte Maschine in drei ausverkauften Konzerten in Schwarzenberg sein neues Projekt „Maschine intim – Lieder für Generationen mit Uwe Hassbecker“ vor. Im Herbst 2020 geht es mit diesem Programm auf Tour.
Maschine lebt am Rande Berlins, ist seit 41 Jahren verheiratet, Vater zweier Kinder und mittlerweile auch stolzer Großvater zweier Enkelinnen.